Thierry auf dem Loire-Radweg von Châteauneuf-sur-Loire nach Saint-Brévin-les-Pins

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„Meine Gefährtin und haben uns zu einer Radtour auf dem Radwanderweg La Loire à Vélo aufgemacht. Unsere erste Etappe in Richtung Orléans starten wir mit unseren zwei E-Bikes in Châteauneuf-sur-Loire. Dann geht es mit dem Zug „Loire à Vélo“ bis nach Nantes. Von dort fahren wir bis nach Saint-Michel-Chef-Chef und dann an der Küste entlang, bevor wir uns auf den Rückweg machen. Insgesamt haben wir mit dem Fahrrad mehr als 900 km zurückgelegt ... ein einmaliges Erlebnis!“

Von Châteauneuf-sur-Loire nach Orléans – von Nantes nach Saint-Julien-de-Concelles - 60 km

Wir fahren bei strömenden Regen in Châteauneuf-sur-Loire los … Zum Glück haben wir unter freiem Himmel geschlafen und mussten kein Zelt abbauen. Im Bahnhof von Orléans wurden unsere Fahrräder auf den Regionalzug TER La Loire à Vélo geladen. Bei der Gelegenheit möchten wir die hervorragende Organisation der französischen Bahn SNCF hervorheben. Wir mussten die kostenlosen Plätze für die Fahrräder nur vor der Abfahrt reservieren.  

In Nantes angekommen, erwartete uns ein zweites Problem: Die Verbindung zwischen meinem Komoot-Navi und meinem Kilometerzähler Yamaha funktionierte nicht mehr. Aber mein Routard-Reiseführer La Loire à Vélo wird mir bis zum Ende der Reise aus der Patsche helfen.  

Wir kommen bei Sonnenschein auf dem Camping du Chêne in Saint-Julien-de-Concelles an. Dennoch erwartet uns eine schlechte Überraschung: Der Imbiss des Campingplatzes ist geschlossen und die Tische und Stühle wurden von Reisenden in Wohnmobilen in Beschlag genommen.  

Hinzukommt, dass am Dienstagabend im Dorf kein Restaurant geöffnet hat. Wir trösten uns mit Burgern zum Mitnehmen, die wir an einem Stehtisch verzehren.  

Von Saint-Julien-de-Concelles nach Saint-Michel-Chef-Chef und Pornic - 143 km

Endlich der erste Start bei Sonnenschein. Wir fahren eine Strecke am Nordufer entlang, um hinter Saint-Herblain über die Loire zu setzen.  

In Basse-Indre nehmen wir die (kostenlose) Fähre und fahren bei Sonnenschein weiter bis nach Saint-Michel-Chef-Chef. Um die Region zu erkunden, verbringen wir anschließend zwei Tage in einem sehr angenehmen Hotel.  

Nach einer geruhsamen Nacht in einem echten Bett fahren wir eine Schleife an der Küste entlang. Bei blauem Himmel und angenehmen Temperaturen machen wir einen Umweg über die Radroute Vélodyssée, bevor wir schließlich in Saint-Michel-Chef-Chef ankommen.  

Von Saint-Michel-Chef-Chef bis nach Sainte-Luce-sur-Loire – 94 km

Eine schöne Etappe und gleichzeitig der Anfang unseres Rückwegs. Die Küstenstrecke am Ozean ist bis Saint-Brevin-les-Pins sehr schön. Anschließend führt der Weg in Richtung Loiremündung. Da sich der Wind gedreht hat und von Osten kommt, haben wir auf allen kommenden Etappen Gegenwind. Die E-Bikes kommen in dieser Situation zum Glück wie gerufen! Außerdem treffen wir viele Familien, die mit Fahrrädern und Kindern unterwegs sind. Ein sehr nette Strecke. In Paimboeuf besichtigen wir den „Jardin étoilé“ (Sternengarten).  

Für die Rückfahrt nach Nantes beschließen wir, südlich der Loire zu bleiben. Die Straße ist deutlich schöner, aber auch viel hügeliger … glücklicherweise haben wir die Elektromotoren!  

10 km hinter Nantes kommen wir auf dem am nördlichen Loireufer gelegenen Campingplatz Belle Rivière an. Hier wird Radfahrern ein super Empfang bereitet. Abends bestellen wir Essen bei einem Food Truck. Der Abend war sehr schön und die Stimmung gut.  

Sainte-Luce-sur-Loire – Oudon – Ancenis – Chalonnes-sur-Loire – 81 km

Sympathische, landschaftlich sehr schöne Etappe auf gut in Schuss gehaltenen Wegen. Wir machen gegen Mittag einen Zwischenstopp in dem sehr hübschen Dorf Oudon. Hier genießen wir im Dorfcafé einer großzügige Wurstplatte!  

Wir werden auf dem neuen Campingplatz Les portes de la Loire nett begrüßt, allerdings mit minimalem Service … Der Campingplatz ist zwar etwas laut, aber gut gelegen, und das Dorf ist sehr reizvoll.  

Mit fast 500 zurückgelegten Kilometern beginnt der Po zu schmerzen!  

Chalonnes-sur-Loire - Montsoreau - 94km

Die Etappe ist etwas strapaziös, aber die Route schön. Ursprünglich wollten wir 70 km zurücklegen, aber ein Fehler bei der Campingreservierung hat unsere Pläne durcheinander gebracht. Ich dachte ich hätte in Saumur gebucht… Doch bei unserer Ankunft merken wir, dass wir 17 km zu weit gefahren sind. Wir suchen nach einem akzeptablen Campingplatz, den wir in Montsoreau finden: extrem cool, für Radfahrer geeignet, mit Restaurant und Pool… ein riesiger Luxus nach einem sehr anstrengenden Tag.  

Hinter Saumur geht es weiter mit einer Besichtigung der Höhlenbehausungen. Zwei Radfahrer, die wir unterwegs getroffen hatten, haben uns besucht, da wir uns ein wenig verlaufen hatten. Sehr nette Leute. Durch unsere feierfreudigen Camping-Nachbarn verbringen wir eine unruhige Nacht.  

Montsoreau - Amboise - 108km

Eine sehr schöne Etappe, die gegen Ende allerdings ziemlich starke Steigungen aufweist.  

Wir fahren am Schloss Ussé vorbei… eine herrliche Strecke entlang des sehr schönen Loireufers.  

Wir setzen unsere Strecke fort und fahren durch Tours hindurch. Ab Montlouis haben wir in den Weinbergen bis nach Amboise mit einer starken Steigung zu kämpfen. Nach der langen Etappe kommen wir relativ müde an, doch für die Nacht erwartet uns eine Ferienunterkunft. Unser Gastgeber schlägt uns eine Stadtführung vor und empfiehlt uns Restaurants. Da die Unterkunft relativ weit vom Zentrum entfernt ist, bietet er uns an, uns hinzubringen und abzuholen. Nett!  

Amboise - Blois - 60km

3 km nach Blois finden wir einen Campingplatz mit Zelt, den Camping Val de Blois in Vineuil.  

Er ist der schönste Campingplatz auf unserer Tour: Uns erwartet ein kanadisches Zelt mit einem echten Bett und Strom für 30 Euro. Da kann man nicht meckern. Wir genießen die Ufer der Loire und den Imbiss vor Ort. Bei einer kleinen Pause erholen wir uns von den Strapazen.  

Blois – Sully-sur-Loire - 123km

Schöne Etappe bis nach Orléans, sehr reizvolles Loireufer und sehenswerte Landschaften. Die Radstrecke von Orléans bis nach Châteauneuf-sur-Loire ist allerdings sehr monoton und ohne Schatten…  

Wir kommen ziemlich müde in Sully-sur-Loire an. Um nicht liegen zu bleiben, mussten wir übrigens unsere Batterie in Jargeau aufladen (eine Stunde Ladezeit in einer Bar). Wir verbringen die letzte Nacht im Zelt auf einem Campingplatz und essen in Sully-sur-Loire.  

Sully-sur-Loire - Savigny-en-Sancerre - 70km

Diesmal beenden wir unsere Tour bei Sonnenschein mit der Besichtigung der Kanalbrücke von Briare und kehren zu unserem Ausgangspunkt zurück.  

Fazit

Wir sind in 11 Tagen fast 930 km gefahren. Unsere Fahrräder sind uns treu geblieben: Auf der gesamten Strecke gab es weder geplatzte Reifen noch ausgefallene Batterien. Unterwegs haben wir nette Leute kennen gelernt …, aber auch deutlich weniger nette Autofahrer… Aber so ist das eben. Unsere erste Radwanderung wird uns in guter Erinnerung bleiben. Wir freuen uns schon auf die nächste Entdeckungstour!